Jergn on Dezember 16th, 2011

Wie jedes Jahr ist mein musikalisches Wirken im Dezember geprägt von Weihnachtsfeiern jeglicher Coleur, gerne auch betrieblichen. Besäonders deutlich  wird das ab dem 15.12. – zunächst in München mit der Ronny Nash Band bei einer Firmenfeier, wo meditativer und besinnlicher Bluegrass gegeben wird. 

Weihnachtliche Gnade wäre am 16.12. nicht schlecht – hier kommt es wahrscheinlich dicke. Gegen 13 Uhr gibt Mountarillo auf der Weihnachtsfeier der Firma Schöller in Nürnberg meditativen und besinnlichen Honkytonk von sich. Open Air. Um 13:00, also zeitgleich, ist der Höhepunkt des für diesen Tag erwarteten meditativen und besinnlichen Orkans. Na ja, besser als letztes Jahr bei dieser Veranstaltung: Da herrschten -15C und es gab alkoholfreien Glühwein. Seitdem weiß ich genau: der gemeine Heizpilz ist der Stimmung von Holzinstrumenten genauso abträglich wie unverbleiter Glühwein der Stimmung der Belegschaft. 

Samstag, den 17.12. bin ich dann mit Amarillo im Lucky in Fürth, wo meditativer und besinnlicher New Country gegeben wird. Und am Sonntag, den 18.12. um 18:04 dann mit Wulli & Sonja im (!)  Henningerkeller – tief im Berg, im Gewölbe. Meditatives und besinnliches, wenn ich mich nicht täusche.

Samstag dann das letzte  Konzert innerer Einkehr der 2011er Vorweihnachtszeit. Im Strohalm mit Wulli und Co wird eingekehrt, innerlich. Mit nachdenklichem Rock’n Roll. Und zwar kräftig. Hosianna.

Jergn on November 2nd, 2011

Ich habe wie auch letztes Jahr über zwei Tage verteilt mehrere Slots auf der Countrymesse gespielt, und in den ewigen Spielpausen hängt man dann eben auch bei den Jungs von Höfner ab, schnorrt Salzstangen und befingert, was so rumsteht. Letztes Jahr hatte ich dann eine Verithin CT im Gepäck, als die Messe vorüber war. Dieses Jahr hatte ich den festen Vorsatz, nicht schon wieder Geld zu versenken.

(Nichtgitarristen können jetzt zum letzten Absatz springen, ohne etwas zu verpassen)

Na ja, es hat nicht sollen sein. Und dann ist es natürlich auch noch ein in Deutschland gefertigtes Modell geworden. Wobei die Höfner Club 50 wirklich ganz anders ist als alles, was ich bisher in den Fingern hatte.

Das fängt schon mal bei der schrulligen Mensur von 25 1/4 an – also in der Mitte zwischen Fender (25,5) und PRS (25),
Gewicht: Keines, treibt schwerelos vor dem Bauch. Fühlt sich jedenfalls so an.
Dann haben wir einen Ahornvollhohlkorpus mit Fichtendecke, mit makelloser Nitrolackierung – kleiner als ein Paulakorpus.
Ebenholzgriffbrett, Nullbund, eingeleimter Hals, Ahorn/Buche/Ahorn. Der Hals ist “schwebend” ausgeführt, ähnlich wie bei einer Geige.
Zwei “Bar”-Pickups, höhenverstellbar – Humbucker mit SC-Formfaktor.

Klang: komplett anders als alles, was ich je angefasst habe. Überraschend. Und – wie ich finde – grandios.
Wie beschreibt man so etwas…. beginnend bei der Hüllkurve: Antritt ist mit der schnellste mir bekannte überhaupt. Sehr deutlicher Anschlag. Sustain ist eher mittelprächtig, aber gleichmäßig und nicht schlecht.
Klang: Riesig, raumgreifend, immer transparent und *extremst* von Anschlag und Tonformung abhängig. So einen “tiefen”, wandelbaren Ton kannte ich bis dato nicht. Höhen sind reichlich und dabei angenehm da, mit fast akustischem Touch. Bässe sind groß und präzise, Gitarre im besten Sinne.

Spielgefühl: Zickig, die Gute. Technisch anspruchsvoll. Sauber intonieren will gelernt sein, und wer die Grundlagen vergessen hat, wird hier nachdrücklich daran erinnert, sich doch bitte mal wieder damit zu beschäftigen. Ich weiß nicht wirklich, woran das liegt. Ich hatte schon kürzere Mensuren, die da unkomplizierter sind. Mit den werksseitig installierten 10er Pyramids muß man sehr aufpassen, nicht irgendwie zu “verziehen”.  Bünde: keine Ahnung, vielleicht einen Tacken höher als 6105er Dunlops. Keine Lagenmarkierungen an der Seite des Halses, was zusammen mit der ungewohnt kleinen Form bei den ersten größeren Lagenwechseln unweigerlich ins Fiasko führt.
Diese Zickigkeit ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist eine für mich in *dieser* Ausprägung einzigartige Formbarkeit des eh schon einzigartigen Tons. Mir ist jedefalls auf das heftigste die Kinnlade heruntergefallen, während die Ohren locker an Spiralfedern um den Kopf pendelten.
Probiert habe ich bis zum heftigen Crunch, welcher einen mit Ohrfeigendirektheit anspringt, die Ihresgleichen sucht. Uff.

Die Übersetzung der offenen Reihenmechaniken ist ungewohnt, man ist schnell mal über den Punkt drüber. Bei dieser Preislage hätte ich eigentlich etwas anderes erwartet, eventuell ist das der Tribut an die Tradition. Vielleicht auch bei Gewöhnung ganz gut. Wird sich finden. Wenn nicht wird operiert.
Die Umschaltung der Pickups geht über die Reglerplatte vor sich. Für mich bar jeder Ergonomie. Gründlicher kann man den Spielfluss nur mit einem PRS-5weg-Drehschalter unterbrechen. Gewöhnungsbedürftig, mal vorsichtig gesagt. Aber die Ergebnisse, wenn man die Pickups mischt sind – überraschend und anders als üblich (Wer hätte das gedacht). Aber ich werde mir jetzt nicht zu gitarrenpostillenüblichen Sprachverballhornungen wie “verschränkte Stimmlichkeit” oder “feste Strahlkraft” hinreißen lassen.

Gewöhnung ist sowieso das Zauberwort. Gewicht, Mensur, Form, Pickupumschaltung, Spielgefühl – alles ganz anders als bei den üblichen Verdächtigen. Na ja, eine entfernte Verwandschaft zu Gretsch könnte man vielleicht noch ansatzweise attestieren. So als angeheirateter ausgewanderter Ururgroßneffe. Den würde ich auf der Straße auch nicht erkennen, wenn ich es nicht wüßte.

Die Club 50 hat dafür gesorgt, daß ich am Samstag um 19:00 anfing und um 23:00 aufgehört habe, mit blödem Blick und leise sabbernd vor mich hin zu dudeln. So etwas gab es schon lange nicht mehr. Wenn das so weitergeht, kann es nicht lange dauern mit der Gewöhnung. Hoffentlich geht wenigstens das Sabbern wieder weg.

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Jergn on November 1st, 2011

Ein ganz besonderes Highlight gibt es am Mittwoch, den 02.11.11 im Strohalm in Erlangen. Wilder Pilger Deluxe in bunt und – wer hätte es gedacht – elektrisch, mit besonders illustren Mitstreitern.

Diesmal nicht an der Cajon, sondern am Drumset: Christian Tournay,  zusammen mit Alexandra Krings aus Köln. Die beiden haben zusammen schon die Musikhochschule Stuttgart unsicher gemacht, das nenne ich mal eine eingespielte Bass-Schlagzeuglinie.

Am Banjo Obi Barthmann, der einzige Mensch, der Kammermusik und Banjo in einem Satz sagen kann, ohne Belustigung zu erregen. Obi natürlich akustisch. Alles andere wäre Blasphemie.

Am Piano der großartige Michael Stahl, den ich im Rahmen der Turnoutserie der Grünen Halle Fürth kennenlernen durfte.

Und selbstverständlich the one and only Pilger, himself. Das ganze ist eine Art elektrifiziertes Unpluggedprojekt mit ungewissem Ausgang.

Warum elektrisch? Keine Ahnung. Hat sich so ergeben – nicht zuletzt aufgrund der räumlichen Situation im Halm. So ein Kontrabass trägt ja doch etwas auf. E-Bass mit Cajon – nee. Also dann mit Set.  Wenn schon  denn schon, also auch elektische Gitarre. Ich bin hochgespannt und freue mich wie blöde.

Jergn on Oktober 4th, 2011

1000 Kilometer und zwei Gigs in 36 Stunden, das war das vergangene Wochenende – nicht so toll für den Teint, aber die Gigs mit Ronny Nash waren besonders spaßig – davon kann sich der geneigte Leser in der “CLIPS“-Sektion überzeugen.

Was liegt an? Morgen gibt es die Strohalmband – na wo? Klar, im Strohalm in Erlangen.
Aus dem Zwiebeltretergig am 15.10. wird aus logistischen Gründen nichts. 500 km zwischen einem Abendgig (mit Abbauen bis 03:00) und einem Frühschoppen (aufbauen um 09:00) – das ist teintmäßig vollkommen indiskutabel. Vielleicht klappt es ja mal wann- und wo- anders.

Am 29.10. geht es mit Amarillo nach Dinslaken in den Youkon Saloon. Auch das sind 500 Kilometer einfach, und vorsichtshalber mit Hänger, damit es nicht zu schnell geht.  Am nächsten Tag dann ist Countrymesse in Nürnberg. Ich werde mich also – toc toc toc, wenn alles glatt geht – irgendwann gegen 16:00 aus dem Auto falten. Dann ist um 16:30 der Gig mit Gitty & Rainer im Bluebird Cafe, um 17:30 mit der Mark Bender Band auf der Stars’n Stripes-Bühne und ebenfalls dort um 18:30 der Slot mit Amarillo. Direkt anschliessend so um 19:30 ist dann die große Abendsession. Das sind dann ääääh 1000 Kilometer und 4 Gigs und eine Session in 36 Stunden.  Nur 36 Stunden Teil 2 sozusagen. Wenn ich es recht bedenke, vermute ich, daß  auch *das* schlecht für den Teint werden wird. Aber man will es ja nicht anders.

Jergn on September 22nd, 2011

Schwapp ist er da, der Herbst. Schluß mit Lustig – sprich Schluß mit schicken, gutbezahlten Open Airs, ab jetzt wird beim Ein- und Ausladen an der Clubhintertür wieder gefroren. Wie zum Beispiel bei der Wiedereröffnung des Strohalm am 26.09.

Aber los geht es mit wohl dem letzten Zeltgig der Saison: dem Harvest Moon Jamboree mit Amarillo in Weisendorf, das ist erfahrungsgemäß  immer sehr schön. 24.09. – Am schönsten: Eintritt ist frei!

Anfang Oktober geht es dann abwechslungsreich weiter, am 1.10 und 2.10. zunächst mit Ronny Nash und den Whiteline Casanovas in Thüringen und Baden-Württemberg. Diese Band kommt aus dem tiefen Süden – aus der Rosenheimer Ecke – Deutschtexas quasi. Ich hatte leider erst einmal das Vergnügen, mit den Jungs spielen zu dürfen – und freue mich sehr darauf.

Ansonsten stehen natürlich  Gigs mit den üblichen Verdächtigen an.  Neu für mich: Die Bamberger Zwiebeltreter haben für einen Aushilfsgig angefragt. Bin ja mal gespannt., ob und vor allem auch was das wird. Soweit erstmal die Highlights der nächsten drei Wochen. Wie üblich: Einzelheiten im Tourplan.