



Als vorletzten Gig des Jahres habe ich die Crossroads – Guitar Fight Night gespielt. Das Publikum fand es gut, und zusammen mit Grischa Mentzen haben wir das Ding doch glatt gewonnen.
Béla Bartók soll ja gesagt haben “Competitions are for horses, not artists.” Das kann ich aus ganzem Herzen unterschreiben. Erfreulicherweise ist die Veranstaltung so angelegt, dass man zusammen mit einem Partner etwas musikalisch Ansprechendes auf die Beine stellt und das Publikum dann aus den 8 Gitarristenpaaren dasjenige wählt, das ihm am Besten gefallen hat. Es geht also im Kern um Kooperation mit Kollegen, die man (meist) nicht kennt. Und das Wichtigste, wie ich finde: Es geht doch tatsächlich mal zu allererst um Musik um der Musik willen.
Darüber hinaus ist es ein außergewöhnliches Vergnügen, mit Hale Bopp zu spielen – der Band, die diese Veranstaltung seit 25 Jahren als Backingband extraordinaire trägt. Dank geht ganz sicher auch an Stefan Meyer Brandis und das Team vom Stilbruch, die die Fight Night jetzt seit 28 Jahren ausrichten. Muss man erst mal gebacken bekommen.
Ein gutes Jahr geht zu Ende. Rückblickend betrachtet waren wirklich viele Highlights dabei – mit 18 verschiedenen Formationen und so vielfältig, wie man sich das nur wünschen kann. Es war wirklich alles dabei, vom Kneipengig ohne Bühne bis zur 2000er Halle, durch alle denkbaren Musikstile, vom leeren Hotelzimmer zur Bühne mit Meerblick. Da waren die Tage, als ich versuchte, die ausgefallene Heizung durch den Betrieb von 10 Röhrenamps zu ersetzen – zugegebenermaßen relativ erfolglos, da war die Studiosession in einer Burg aus dem 12. Jahrhundert, die Ostseetour mit 4 Souls, die herzliche Gastfreundschaft beim Blue Note e.V. und so vieles mehr – und da war das Wichtigste: Die Freundschaft und Verbundenheit mit so vielen Kollegen, die das Jahr zu dem gemacht haben, was es war. Danke dafür. Danke euch allen für ein gutes Jahr.
Mit 4Souls haben wir im November eine neue Live-CD aufgenommen, die ich für sehr gelungen halte – keine Overdubs, kein doppelter Boden. Nachstehend ein Video von der Liveaufnahme:
Die CD gibt es hier: https://4souls.bandcamp.com/album/4souls-ii
Was wünscht sich der musikalische Mensch mehr? Im Sommer ging es doch tatsächlich wieder los – noch dazu mit lauter wunderbaren Konzerten! Seit August war ich
um nur ein paar Highlights zu nennen.
Litauen ist toll, aber mal echt weit für den alten 124er Benz. Untenstehend ein paar Bilder, die einen Eindruck von den Geschehnissen des zweiten Halbjahres ’21 vermitteln. Für den Rest des Jahres ist es dann nach jetzigem Buchungsstand eher ruhig. Im Dezember ist die Guitar Fight Night Bamberg noch frisch auf der Liste, das wird lustig! Das neue Jahr beginnt dann am 8.1.22 mit John Marshall’s Blues Affair im Jazz-Studio Nürnberg, wenn mich nicht vorher noch ein exorbitant gut bezahlter Gig zu Silvester vom Sofa treibt. Man weiß ja nie – und genau das ist ja auch das Schöne daran.
In Zeiten der Pest haben Kulturbühne Strohalm und die Stadt Erlangen sich zusammengetan, um dieses Konzert zu ermöglichen. Weil ein Kollege mit seiner Band ausgefallen ist, haben wir uns auf die Schnelle gefunden – Wilder Pilger, Chris Herzberger (Gregor Meyle, Declan O’Rourke) und ich. 3 First Takes, ohne Netz, doppelten Boden und jegliches Kabel im Instrument.
Audio- und Videoproduktion extraordinaire: Romin Katzer
Das – wie ich finde – überaus stimmungsvolle und hörenswerte Ergebnis gibt es hier:
Weitere Aufnahmen aus der Reihe gibt es hier – Mathew James White, Wulli & Sonja und mehr.
Time flies when you are having fun, sagt man. Zuerst war so viel zu tun, dass ich mit der Website kaum hinterhergekommen bin. Und dann kam Corona. Was gibt es Unberichtetes? 2018 habe ich meine Tracks für das damals neue Album von Morgan Finlay abgeliefert – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Am besten gefällt mir persönlich “Tugboat“.
Mit Amonium haben wir 3 Videos herausgebracht – eines habe ich unter diesen Beitrag gestellt – und mit diversen Bands war ich bis Anfang 2020 viel unterwegs – bis unfreiwilligerweise die Ära der Streaming-Konzerte anbrach.
Nun geht es langsam wieder los, und es stehen sehr schöne Gigs an, wenn uns die vierte Welle nicht erwischt – mit der Rudi-Madsius-Band in der Katharinenruine Nürnberg, mit Janis – das Musical in der Empore Buchholz, mit 4Souls an der Ostsee, mit der Willie Jones Band in Litauen – der alte Benz darf die Strasse wieder unter die Räder nehmen.
Dieses Jahr hat mal wirklich toll begonnen. In Alexander Herrmanns Palazzo Nürnberg habe ich für 10 Abende vertretungshalber ausgeholfen. Knapp vier Stunden auf die Minute getimter Show, synchronisiert mit der Begleitung fantastischer Artisten und einem grandiosen 5-Gänge-Menü – so eine Varietéshow ist schon etwas Besonderes, und ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen ko
nnte.
Und auch sonst gibt es viel Neues. Ende letzten Jahres habe ich für Morgan Finlay, einen kanadischen Songwriter, Gitarre und Dobro zu einem seiner Songs beigesteuert. Nachzuhören ist das hier. Das hat so gut geklappt, dass Morgan mich gebeten hat, auf 5 Nummern seines neuen, in Hamburg produzierten Albums zu spielen. Natürlich habe ich zugesagt, und ich freue mich sehr darauf. Das Album wird im Mai erscheinen.
Gerade habe ich mit Wulli & Sonja die Aufnahme zu “Herzensland” beendet, und demnächst beginnen die Aufnahmen mit Wulli zu einem reinen Instrumentalalbum.
Dann gibt es natürlich immer wieder Aufführungen des Musicals “Janis – peace of my heart“, die nächsten finden Anfang April in Hallstadt und Hannover statt.
Dann arbeiten wir seit Anfang des Jahres im Amazing Sound heftig am Album des Kollegen Friedel Amon. Es geht Richtung Funk und Jazz, tolle Nummern mit überaus talentierten Kollegen – das wird ein Brett! An Bord sind Matt
hias Bäuerlein, Igl Schönwitz und Manu Amon. Und last, aber sicherlich not least ist da noch die Kooperation mit dem Wilden Pilger, die immer wieder Überraschendes hervorbringt. Eigentlich ist es auch hier mal Zeit für eine neue Scheibe. Er weiß es nur noch nicht.
2016 war bisher ein ausgesprochenen ereignisreiches Jahr, und das sogar im positiven Sinne! Ein Highlight war zweifellos das Konzert mit der Stiff Stuff Group von Steff Porzel, seines Zeichens Drummer der Spencer Davis Group. Mit an Bord war der wundervolle Frank Diez, Bluesgitarrist extraordinaire, langjähriger Begleiter von Peter Maffay und vielen anderen internationalen Größen. Wenn man hört, was Frank mit einer Strat, einem Kabel und einem
dahergelaufenen Twin von der Backlinevermietung anstellt, weiss man nach dem ersten Ton, warum jeder mit ihm spielen möchte. Sagte ich schon, dass das ein Highlight war?
Ein weiterer Höhepunkt 2016 war die Produktion des Musicals „Janis – Peace Of My Heart“. Drei lange vor dem Termin restlos ausverkaufte Shows sprechen für sich. Es gab jede Menge Vorhänge, Zugaben, Standing Ovations, Geplärr, Gebrüll, Getrampel und Gepfeif – man kann also ohne Weiteres von einem durchschlagenden Erfolg sprechen. Und Janis ist nach wie vor auf Tour, nächstes Jahr geht es wieder rund. Mit einer phantastischen Band übrigens, in der ich mich glücklich schätze, spielen zu können. Letztes Jahr haben wir das Musical Spamelot auf die Bühne gebracht, jetzt läuft Janis, und bei der Rührigkeit der Initatoren ist das sicher nicht das Ende der Fahnenstange.
Schick sind auch immer die Gigs mit 4Souls, einer sehr interessanten Formation mit Sonja Tonn, Wulli Wullschläger und Christian Poellmann. Auch dieses Jahr waren tolle Sachen dabei – ich denke da speziell an den Gig in der Theaterbühne Fifty Fifty – mal wieder ausverkauft, mal wieder ein Highlight. Der nächste Gig ist mit dieser Formation im Steinbruch Gehren am 14.10.
Vor der Tür steht nun das Festival for Chris Jones in der Komisse Wolfenbüttel, das jedes Jahr an den viel zu früh verstorbenen Gitarristen erinnert. Dieses Jahr (11/12.11) spiele ich einen Slot mit Wulli & Sonja und einen mit dem Wilden Pilger. Erfahrungsgemäß kommt noch der eine oder andere Slot dazu. Das Jonesfest ist ein Stelldichein von Akustikgitarristen der Bundesliga. Das Jonesfest ist ein Familienfest. Das Jonesfest ist Musikerbörse, Jamsession, Riesenparty, Nonstopfestivalkonzert, Whiskytasting und vieles mehr. Veranstaltet wird es von den im besten Sinne verrückten lieben Leuten vom Blue Note e.V. Es ergeben sich immer wieder neue und fruchtbare musikalische Bekanntschaften – wie mit Christoph Schellhorn, dem österreichischen Fingerpickingartisten, mit dem ich in diesem Jahr ein paar Auftritte bestritten habe und noch werde: So am 26.10. in Erlangen im Musikkeller Strohalm.
Am 22.12. gibt es im Blauen Adler Würzburg ein leckeres Konzert mit Markus Rill & den Country Sessioneers – und zum Jahresabschluß hätten wir da noch die Bamberger Guitar Fight Night, die ich mir immer schon mal ansehen wollte. Nun habe ich endlich die Gelegenheit, und zwar am 27.12.2016 – gleich mal von der Bühne. Wie im richtigen Leben geben sich hier Leute, die sich nicht gänzlich unsympathisch sind, das Jawort, um in einer Zweckgemeinschaft paarweise mit hoffentlich heiler Haut durch die Veranstaltung zu kommen. Ich habe das Glück, daß der mir gänzlich sympathische und mit allen musikalischen Wassern gewaschene Peter Pelzner „Ich will“ gesagt hat. Mit wem ich die zweite Nummer spielen werde, steht noch in den Sternen, es bleibt also spannend.
Und dann gibt es da noch ein paar gelegte, aber noch zu bebrütende Eier – aber für nächstes Jahr muss ja auch was bleiben. In diesem Sinne – bis demnächst auf dem einen oder anderen Konzert!